Pressemitteilung: Betrugsanfällige Pincodes für alle interkontinentalen Importcontainer eingestellt

Auch Fernost und Ozeanien sind jetzt an die Secure Chain angeschlossen. Deep-Sea-Reedereien und ihre Schiffsmakler geben für Container, die aus diesen Regionen nach Rotterdam kommen, keine betrugsanfälligen Pincodes mehr heraus. Von nun an wird sämtliche interkontinentale Containerfracht im Hafen über die Secure Chain abgewickelt. Die Abholung an den Deep-Sea-Terminals ist nur noch auf die neue sichere und zuverlässige Weise möglich. Gut 1,1 Millionen Container wurden bereits über die Secure Chain freigegeben. 

Rotterdamer Hafen macht Containerabfertigung sicherer und zuverlässiger

Die Secure Chain trägt nachweislich zu einer widerstandsfähigeren Hafenlogistik bei, stellte kürzlich der Leiter der Seehafenpolizei, Jan Janse, fest. „Ich kann das Fazit ziehen, dass durch diese Maßnahme der Hafen wesentlich sicherer geworden ist.“ Der Schlüssel zu diesem Erfolg liegt in der guten Zusammenarbeit aller Akteure der Logistikkette, die von verschiedenen Behörden unterstützt wird. Durch das große Engagement aller Beteiligten wurde im Rotterdamer Hafen in relativ kurzer Zeit eine völlig neue Arbeitsweise etabliert.  

Geschlossene Logistikkette

In der Secure Chain geben die beteiligten Parteien das Recht, einen Container im Hafen abzuholen, digital und sicher aneinander weiter. Von der Reederei bis zu ihrem Kunden – dem Verlader oder Spediteur – eventuell über einen ausführenden Spediteur bis letztendlich zum Transportunternehmen. Auf diese Weise entsteht eine geschlossene Kette, in der sich nur bekannte, vertrauenswürdige Parteien befinden. Die zuvor in der Logistikkette häufig breit verteilten E-Mails mit Pincodes gehören der Vergangenheit an. Nur ein über die Secure Chain autorisiertes Fuhrunternehmen oder ein Binnenschifffahrts- bzw. Eisenbahnverkehrsunternehmen kann einen Container vom Terminal abholen.

Alle Fahrgebiete nach und nach angeschlossen

Die aktuell abgeschlossene Einführung der Secure Chain für Fernost und Ozeanien folgt auf die im vergangenen Jahr stattgefundene Umstellung für Container aus Lateinamerika (31. März 2024), Nordamerika (1. Juli 2024) und Afrika, Mittlerer Osten, Indien und Pakistan (1. Oktober 2024). Demnächst beginnt die letzte Phase. Die Deep-Sea-Reedereien/Schiffsmakler konzentrieren sich dabei auf die verbleibende Containerladung, für die sie selbst die Freigabe erteilen. Zudem startet das Rollout der Secure Chain für Kunden von Hapag-Lloyd. Diese Reederei hat 2022 die Ausgabe von Pincodes eingestellt und arbeitet seitdem per Secure Container Release. Um in Rotterdam ein einheitliches Vorgehen für die sichere und zuverlässige Freigabe von Importcontainern zu bekommen, verknüpft Hapag-Lloyd diese Plattform jetzt mit der Secure Chain.

Teilnehmende Reedereien

Alle großen Deepsea-Reedereien machen bei der Secure Chain mit: CMA CGM, COSCO Shipping, Evergreen, Hapag-Lloyd (per Secure Container Release), HMM, Maersk, Marfret, MSC, ONE, OOCL, Yang Ming und ZIM. 

Seit dem Start der Secure Chain wurden im Hafen von Rotterdam inzwischen mehr als 1,1 Millionen Importcontainer auf die neue sichere und zuverlässige Weise abgefertigt. Ca. 2000 Verlader/Spediteure und 1000 Transportunternehmen haben dafür ihre Arbeitsweise angepasst. 

Secure Chain

Die Secure Chain ist eine Kooperation zwischen der Wirtschaft und Behörden mit dem Ziel, die Hafenlogistik digital widerstandsfähiger zu machen. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die sichere und vertrauenswürdige Freigabe und Abholung von Importcontainern in den niederländischen Häfen. Dies funktioniert größtenteils über das Port Community System von Portbase, die neutrale Logistikplattform für die niederländischen Häfen. In einer geschlossenen Kette, in der sich nur bekannte, autorisierte Parteien befinden, geben die Unternehmen das Recht, einen Container beim Terminal abzuholen, digital aneinander weiter. Nur über die Secure Chain autorisierte Transportunternehmen können ihre Ankunft beim Deep-Sea-Terminal voranmelden und daraufhin Zugang erhalten.

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