Interview Secure Logistics: EAN-Nummern bedeuten Vertrauenswürdigkeit

Seit kurzem tägliche Praxis: eine automatische Kontrolle am Terminaltor, ob der besuchende Fahrer zu dem Transportunternehmen gehört, das die Voranmeldung bei Portbase gemacht hat. Dieses letzte Kettenglied der Secure Chain haben ECT Delta Terminal und ECT Euromax Terminal am 1. März eingeführt. Auch die drei anderen großen Deepsea-Terminals auf der Maasvlakte und Rotterdam Shortsea Terminals werden im Laufe des Jahres 2024 dazu übergehen. Der Check findet mittels der von Secure Logistics ausgegebenen EAN-Nummern statt. Generaldirektor Cor Stolk erklärt, wie es funktioniert. 

Unternehmen aus der Logistikbranche kennen Secure Logistics vor allem als das Unternehmen hinter der CargoCard, der intelligenten Magnetkarte, mit der sich Fahrer an den Toren von Terminals und anderen Betrieben identifizieren können. Doch Secure Logistics macht noch viel mehr. Stolk: „Wir sind ein Identitätsprovider. Wir erstellen trusted identities.Unternehmen können sowohl ihre physischen als auch ihre digitalen Sicherheitsmaßnahmen daran ausrichten. Zum Beispiel, indem sie nur Parteien mit einer trusted identity Zugang zu ihrem Terminal oder ihrer digitalen Umgebung geben. Zusätzlich haben wir im Laufe der Zeit immer weitere Zusatzdienste entwickelt, wie z.B. eine mit der CargoCard verknüpfte Bezahlfunktion (XS-ID Pay) und die automatische Unterzeichnung von Dokumenten.“

Ausgabe EAN-Nummer erfordert ausführlichen Check

Secure Logistics gibt trusted identities nicht einfach so heraus. Im Vorfeld wird die anfragende Partei anhand verschiedener Kriterien ausführlich unter die Lupe genommen. „Zeigt sich bei diesen Checks & Balances, dass alles in Ordnung ist, erteilen wir eine EAN-Nummer“, sagt Stolk. „Ein Unternehmen mit einer EAN-Nummer hat also eine trusted identity. Es kann anschließend für jeden seiner Mitarbeiter eine eigene Identität anfordern. Diese entspricht der EAN-Nummer des Unternehmens plus einem zusätzlichen Code – der IX-ID – pro Mitarbeiter. Auch auf der Personenebene führen wir vorher eine ausführliche Prüfung durch.“ 

Jeder Fahrer eine eigene CargoCard

Die individuelle Personenidentität bekommt im Containertransport in der eigenen CargoCard jedes Fahrers Gestalt. Auf dieser Karte sind auch seine biometrischen Daten gespeichert. Am Tor eines Terminals kann so z.B. per Fingerscan oder Gesichtserkennung ganz einfach verifiziert werden, ob der Besitzer der CargoCard und derjenige, der die Karte vorzeigt, die gleiche Person ist. 

Nur noch Zugang, wenn EAN-Nummern übereinstimmen

Die aktuelle Praxis ist, dass nur Transportunternehmen mit einer trusted identity – der EAN-Nummer von Secure Logistics – ihre Voranmeldungen über Portbase bei den Containerterminals auf der Maasvlakte einreichen können. Der Fahrer identifiziert sich anschließend am Tor mit der CargoCard. So weiß das Terminal immer, wer sich dort meldet. Neu ist, dass wegen der Einführung der Secure Chain am Tor auch automatisch darauf kontrolliert wird, ob der Fahrer tatsächlich zu dem Transportunternehmen gehört, das die Voranmeldung gemacht hat. Das geschieht, indem die EAN-Nummer in der Voranmeldung mit der EAN-Nummer auf der CargoCard des Fahrers verglichen wird. Nur wenn beide EAN-Nummern übereinstimmen, bekommt er Zugang. Für einen Fahrer mit einer CargoCard, die nicht mit dem voranmeldenden Transportübernehmen verknüpft ist, bleibt die Schranke geschlossen.

Aktive Überprüfung auf Korrektheit, Echtheit und Gültigkeit

„Sowohl auf Unternehmens- als auch auf Personenebene überprüfen wir ständig die Benutzer“, fährt Stolk fort. „Wir überprüfen auf Korrektheit, Echtheit und Gültigkeit. Wenn sich einer der Werte verändert, verliert die Identität und damit die CargoCard ihre Gültigkeit.“ Der Direktor verweist auch auf eine Vereinbarung von Secure Logistics mit der Seehafenpolizei. „Gerät ein Unternehmen unter den Verdacht des Drogenschmuggels, blockieren wir auf Hinweis der Seehafenpolizei sofort die EAN-Nummer. Dann bekommt man zu keinem an Secure Logistics angeschlossenen Terminal mehr Zugang.“   

Stolk begrüßt die Einführung der Secure Chain von ganzem Herzen. „Damit werden die sicherheitsrelevanten und die operativen Abläufe zusammengeführt. In Rotterdam konnte man schon vorher ohne CargoCard auf kein Terminal gelangen. Das ist der Sicherheitsaspekt. Mit der Secure Chain kommt jetzt die Verknüpfung zum operativen Auftrag für die Abholung eines Containers dazu. Dies ist nur möglich, weil sowohl das Transportunternehmen als auch der Fahrer über eine EAN-Nummer bei Secure Logistics als zusammengehörend und vertrauenswürdig geführt werden.“ 

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